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Arme Töchter verlassen Irland: Eilis (Saoirse Ronan in Grün) auf ihrer Fahrt nach New York. bild: warner-fox

Diese Sexszene!

Dieser Film ist melancholisch, beige und eintönig. Ganz furchtbar eintönig. Denn die Stimmen, die der Michael Stone, ein Guru der Motivations- und Ratgeber-Szene hört, klingen alle gleich. Egal ob Männer, Frauen oder Babies. Es spricht immer der gleiche Mann. Und die Hotelzimmer, die Stone quer durch Amerika bezieht, sind alle beige, selbst wenn es sich um eine enorm gehobene Suite handelt. Er selbst: Der grösste und unmotivierteste Verzweifler unter der Sonne.

Bis er die enorm unscheinbare Lisa kennen lernt und ihre Stimme (es ist die von Jennifer Jason Leigh) hört. Und jedes noch so banale Wort von ihr himmlisch findet. Über die Sexszene, die’s dann logischerweise gibt, sagen ja viele Kritiker, es sei die schönste des Jahres. Na ja. Es ist ja noch jung, das Jahr. Nur einmal wird Stone noch eine andere Frauenstimme vernehmen, sie gehört einer kaputten japanischen Sexpuppe.

bild: paramount

Nun ist der Regisseur und Rundum-Erfinder der Knetmännchen-Tristesse «Anomalisa» kein anderer als Charlie Kaufman und also ein Genie. weiterlesen

Simone Meier