Georg Fülberth-Sperling (* 25. September 1939 in Darmstadt) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Politiker.

1959 bis 1964 studierte Fülberth Germanistik und Geschichte an der Universität Frankfurt/Main. 1964 legte er dort das Erste Staatsexamen für das Lehramt ab. 1965 bis 1966 studierte er zusätzlich Politische Wissenschaften in Berlin und Marburg und ging dann für ein Jahr als Lektor nach Finnland. 1967 begann er seine wissenschaftliche Karriere als Verwalter einer Assistentenstelle bei Wolfgang Abendroth am Institut für wissenschaftliche Politik der Universität Marburg. Er promovierte 1970 bei Abendroth, im selben Jahr wurde er sein wissenschaftlicher Assistent. Fülberth war von 1972 bis 2004 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Marburg.

Von 1962 bis 1966 gehörte Fülberth der SPD an, seit 1964 bis zu dessen Selbstauflösung dem SDS, seit 1974 ist er Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), für die er besonders auf lokaler Ebene in Marburg aktiv ist.

Die Forschungsschwerpunkte Fülberths liegen hauptsächlich in der Theorie und Geschichte des Kapitalismus, in der Geschichte der Arbeiterbewegung und in der lokalen Zeitgeschichte. Er publiziert regelmäßig in der jungen Welt, in Ossietzky, in konkret und gelegentlich im Freitag sowie im Neuen Deutschland. Zudem hat er eine eigene Kolumne in der Zeitschrift Lunapark21. In seinen Büchern beschäftigt Fülberth sich unter anderem mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, der Geschichte des Kapitalismus sowie des Sozialismus.

Fülberth nennt seinen Forschungszweig „Kapitalistik“ und schlägt vor, ein gleichnamiges akademisches Fach zu etablieren. Dieses soll einen Querschnitt zwischen Sozial-, Kultur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften darstellen und die Eigenschaften des Kapitalismus in Geschichte und Gegenwart erforschen.