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Die Berliner Filmpremiere war ’ne Flucht – fröhlich, launig, unbeschwert. Eine schöne Erinnerung. An den Film selbst allerdings ist die Erinnerung trüb, nun ja, nur schwer hoch zu holen. Die neue Klamotte von Schauspiel-Regisseur Matthias Schweighöfer hat nicht wirklich viel zu bieten, auch wenn das Thema Gentrifizierung bzw. die Raffgier von Gentrifzierern hinter der Story durchscheint.

Die Story handelt von einem armen Schwein namens Rolf (Milan Peschel), dem die Abrissbirne droht, weil Profitgeier wie Clemens (Schweighöfer) sich nicht für Menschen interessieren. Loser Rolf aber kriegt eine Chance zur Rache: als Kindermädchen von Clemens’ Gören. Die natürlich ekelerregend sind. Und schon weiß man, auf welche Lachsäcke der Holzhammerhumor runterprasselt.

Erinnernswert: Veronica Ferres mit einem tatsächlich ulkigen Gastauftritt. Lange war sie nicht so bewundernswert komisch. Die Frau ist aber nun mal auch einfach eine gute Schauspielerin, und ihre kleine Szenenfolge ist gut geschrieben. Auch Peschel und Co. sind gute Schauspieler, haben aber oft auch nicht so gut Geschriebenes umzusetzen. Charaktere wollte Schweighöfer wohl keine zeigen. So mangelt es auch der dünnen Story an Charakter. Und der Witz? Altbacken und ausgelutscht. Schon gesehen, schon gehört. Die Handlung? Sie säuft in der Flut der Kalauer ab.

Peter Claus

Bilder: Warner Bros.

Der Nanny, von Matthias Schweighöfer (Deutschland 2015)