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Merz-Hasen-Leichen pflastern den Weg des Kunstbetriebs im neuen Jahrtausend! Und keiner, keiner, der sich der Kreatur erbarmt.

Wirklich keiner? Wir von getidan wollen der Merz-Hasen-Forschung in der Kunst ein Forum bieten. Frei und unzensiert, unkommerziell und lauter wollen wir Sichtungen, Spekulationen, Wirkungsnachweise und vieles mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wer etwas vom Merz-Hasen weiß, soll sprechen, schreiben, dichten, zeigen, komponieren, singen, filmen, malen.

Dem kapitalisierten Kunstmarkt zum Trotz: Der Merz-Hase lebt!

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EIN AUFRUF UND SEINE FOLGEN

 

Das Merz-Hasen-Tagebuch

 

17. April

Georg Seeßlen: aus der K & K Forschung (KUCHENSUCHERS KUNSTGEDICHTE)

 

Tage des Herrn D.

Am ersten Tage malt der Otto

Schwere Köppe nach sei’m Motto:

Die Welt ist hässlich wie sie ist

Am zweiten Tag zeigt er den Mist,

Den Menschen mit ihr angestellt

Am dritten Tag Spitzhund, der bellt

Kriegsgewinnler und Versehrte

Der Maler uns darauf verehrte

Am fünften ist er selber dran

Schonungslos schaut er sich an

Am sechsten zeigt die Pinselei

Eine Riesenschweinerei

Am siebten Tag malt Otto Dix

Mal nix.

 

Museumsbesuch

Auf einmal malte Emil Nolde

So wie keiner malen sollte

Gelbe Fratzen, schwerer Himmel

Man fragt sich doch: Was will der Lümmel?

Sind Damenwangen etwa weiß?

Ich bitte Sie: Was soll der Scheiß!

Das kann doch jedes Baby malen

(Nen Nolde könndste nich bezahlen.)

 

Verartete Kunst

Auch der Führer

Liebte Dürer

Doch noch kecker

Fand er Breker.

 

Künstlerdrama

Vor’m Kornfeld sagte Vincent: Ogh!

Jetz mal’ ich echt nur noch van Gogh.

Ihr wisst was Vincent drauf verlor:
Erst den Verstand und dann sein Ohr.

 

 

 

07. April

Richard Mayr:

Richard van da Burg – nach der Lektüre von James Joyce 2011

Ich stecke den Schlüssel in die Zentralverrieglung zum Eingang des Festungsmuseums … Zsing … die Sicherheitssperrung ist entriegelt. Wieder ein langer Arbeitstag. Hoch oben auf der Festung Hohensalzburg schreite ich die letzten Stufen hinauf zum Kassenraum. Hier beginnt sie, die Aufsicht. Die Computer werden angeschaltet. Installierte Kameras aus den Museumsräumen geben Bilder auf unsere Bildschirme frei. Abgehackte Bewegungen, wenn Besucher die Räume durchströmen, kleine visuelle Impressionen … die Kassa wird angeschaltet und die täglichen Eintragungen werden gemacht. Die Putzfrau hat bereits um sieben die Arbeit begonnen und bewegt sich irgendwo verloren in den weiten Räumen des Museums. Ich stelle die Jause in den Kühlschrank, die Kaffeemaschine wird angesteckt und einige Fenster im Museum werden geöffnet. Türe um Türe werden aufgesperrt. Danach drehe ich das Salzburg-Video im Museumsgang an. „Jeeedermaann“ erschallt es aus den Lautsprechern. Schließlich schalte ich die Akustik nahe dem Glockenturm an. Sogleich ertönt ein Hackgeräusch, als würde Gemüse geschnitten. Im Glockenturm sind Panoramaskizzen von Hubert Sattler ausgestellt. Nun, einen Stock tiefer, sperre ich den „Bergspitz“ auf und öffne das Fenster. Die stickige Luft des Raumes erhält eine frische Brise. Noch ist es ruhig im Hof und in den Gängen der Festung. Ich drehe das Funkgerät an. Die Kollegen vom Info-Point sind bereits erwacht. Erste Anweisungen werden über Funk an die Kollegen weitergegeben. Sie sind verantwortlich für die Audioguide-Tour, geben bespielte Tonbänder an die Touristen aus, lotsen sie durch die Galerie, auf den Turm, durch den Wehrgang, vorbei am „Salzburger Stier“ wieder hinaus auf den Burghof. Ich schalte das Radio an. Musik erschallt. Das war’s. Schon sitze ich hier und warte auf die ersten Besucher. Mein Kollege ist mittlerweile eingetroffen. Wir führen unser morgendliches Gespräch, trinken gemeinsam einen Kaffee und erzählen uns das Neueste vom Tag. Wir haben einen einfachen Job. Das ist gut so. Aber ist es wirklich so?

„Hot Spot“ Salzburg! Dreitausendfünfhundert Besucher sind es in der Hochsaison! Täglich! So ist es. Araber, Japaner, Chinesen, Inder, Russen, Tschechen, Deutsche, Italiener, Franzosen … Super!

Noch sitze ich hier im Eingangsbereich. Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm, aber irgendwann geht es los, denn irgendwann ziehen Besucher aus aller Welt an mir vorbei, passieren unsere „Zählmaschine“, gehen hinein ins Museum, durch unsere Räumlichkeiten, hinauf in die Fürstenzimmer und ins Rainermuseum. Sie verweilen vor manchen Objekten, schlendern müßig dahin … Die verwinkelten Räumlichkeiten machen ihnen zu schaffen:
„Geht es hier zu den Fürstenzimmer?“
„Ou questo ,Sale principesche‘?”
„ Is this the way to the golden room?“
Immer dieselben Fragen.

„How much does it cost?“
„No, no. You already bought a ticket downtown. This ticket is valid for all interiors.“
„Oh, okay. Thank you.“
„Just go ahead.“
„Thank you.“

Und wieder ein Schub von Besuchern … sie gehen bei uns rein und biegen um die Ecke … „Bitte, kurz zu mir lächeln!“ … Klick! Die Mädels vom Fotoshop schlagen wieder zu! Wünschen Sie eine persönliche Foto-Postkarte von der Festung Hohensalzburg? Mit fünf Euro sind Sie dabei! Denn bei uns werden die Besucher nicht nur gezählt, sondern gleich um die Ecke  fotografiert. Bei uns  durchgewunken und dort fotografiert: „Bitte kurz zu mir lächeln?!“ … Klick … „Together“ … Klick … „Just smile, please“ … Klick … „Thank you“. Das war’s. Sie bekommen Ihre persönliche Postkarte in zehn Minuten draußen vor den Eingang. 

Seltsam, diese Touristen. Zahlen viel Eintritt für die Festung. Zahlen viel für den Kaffee. Zahlen viel für das Essen. Zahlen viel für das Hotel, wahrscheinlich insgesamt viel zu viel für ihren Urlaub, und sagen hernach: „Schön war’s“. Die schönsten Tage im Jahr. Hat die Industrie gut hingekriegt. Steter Tropfen höhlt das Hirn. Die Festungs-Blödmaschine als Durchlauferhitzer.

„Ihr Ticket, bitte!“, tönt es aus meiner Sprechanlage. Dann geht es los: Manche Frauen knallen mir ihre Handtasche auf den Tresen und fangen an in ihr zu kramen. Als ob das nicht intim wäre! Lippenstift, Geldbörse, Zettelchen, Tickets von anderen Museen … alles bekommt man zu sehen. Irgendwann … endlich … das richtige Ticket. „Danke. Danke. Okay. Okay. Weiter. Weiter“, winke ich ab. Oder es kommt eine wohlgeordnete Person. Ein Griff in die Tasche, und die Festungskarte kommt zum Vorschein. Toll! „Weiter, bitte. Dankeschön“, antworte ich. Wie manche Personen vor mir herumfuchteln und ihre Karte suchen, das kann schon nerven. Oder sie stehen da im Eingangsbereich und warten auf ihren Freund, der es noch nicht die Treppe hochgeschafft hat. Manche Alte sind ganz außer Atem, weil so viele Treppen zu bewältigen sind. Da hat man schon Angst, dass einer mal schlapp macht. Passiert aber nie. Jedoch am liebsten sind mir die Kleinkinder. Die stellen sich zu mir an Fenster ran und gucken mir ins Gesicht: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer spiegelt mein Gesichtlein zurück an meinem Rand?
„Geh weiter. Kleiner. Komm. Da durch“, sagt ein Elternteil. Stubbs, schwubbs und weg sind sie …   „Bitte lächeln.“ … Klick.

Das find ich gut als Aufdruck: „You have Barack Obama, You have Steve Wonder and You have Johnny Cash. We have Angela Merkel. We have no Wonder. And we have no Cash.“
Und die Kundschaft aus dem arabischen Raum lässt gerne ihre Frau oder Frauen – je nachdem – tief verschleiert durch unser Museum tingeln.

Die meisten kommen mit der Festungsbahn zu uns. An schwülen und heißen Tagen eine pure Qual. In der Früh hochzufahren ist wohl am schönsten. Zu jener Zeit, wenn das „Schmuckkästchen“ (die Altstadt) unten noch verschlafen vor sich hinträumt und die Läden und Marktstände noch beim Aufbauen und Vorbereiten sind. Dann schwebt man förmlich in luftige Höhen, den Dom, die Dächer und Brücken der Altstadt hinter sich lassend. Der eine oder andere Tourist macht noch schnell ein Foto oder hält die Fahrt mit der Kamera fest. Und schon ist man oben, steigt aus und bahnt sich den Weg ins Freie. Eine frische Brise bläst um deine Ohren. Tripp, trapp, Trepperle … und irgendwann stehen sie bei mir: „Ihr Ticket, bitte!“, schallt es aus meiner Sprechanlage. … Flatsch … wieder einer Handtasche genau vor meine Nase hingeknallt. Das tut weh, denk ich mir: „Thank you. Just go ahead!“, sage ich und gebe ein Zeichen zum Weitergehen … „Danke, weiter bitte“ … Nächster: „Entschuldigen Sie, wo geht es hier zum Fürstenzimmer?“ Immer dieselben Fragen. „Ja, hier sind Sie richtig. Geradeaus, einen Stock höher, bitte“, antworte ich. „Danke.“ … Drehkreuzzählung … Vorsicht, Ihre persönliche Fotopostkarte … „Klick.“

„Puh. Ich glaub, ich muss mal eine Runde drehen. Wo ist das Funkgerät?:
„Kollege, sitz dich mal rein.“
„Komme gleich“, ertönt es aus dem Funkgerät.
Ha! Jetzt habe ich einen erwischt. Hat mich gesehen und so getan, als würde ihn das hier interessieren. Nein, du kannst mich nicht täuschen. Das hier ist nicht dein Ding. Diese Leute hier. Jedoch kann ich euch berichten, das Festungsmuseum hat 109 Spots, 19 grüne Fluchtwegspfeile, 29 hölzerne Fenster und 10 Raumluftbefeuchter. Habe ich selbst abgezählt! Und manchmal stelle ich mich zum Fenster und blicke auf die Altstadt hinunter zum Dom, auf den Kapitelplatz und auf die Touristenströme, die in Bälde unsere Festung stürmen werden.

„Piep, zwitscher, piep“, ertönte es. Und es tönte tönern in mir, kann ich euch sagen. Sein Fell glänzend braun. Ein Turmfalke vor meinen Augen. Das find ich toll. Echtes Naturhighlight! Und kaum bin ich so im Gedanken, kommt schon eine Horde Schüler! Auweh, Kids! Sie laufen schnell. Bit by Bit, Tlick für Blick, Punktum und sofort sind sie wieder beim Drehtor raus. Uih, uih, das ging aber schnell jetzt. Und der Fotopostkarten verkaufen? Gekauft! Rein ins Couvert, Fünf Euro. Geht doch.

Puh … Ich glaube, ich brauch mal einen Kaffee und eine Zigarette!
„Kollege, ich geh mal eine rauchen!“
„Passt schon“, ertönt es aus dem Funkgerät.
Die Kaffeemaschine vibriert wie ein kleines Asphaltiergerät, aber das Ergebnis lässt sich sehen. Hier ist er. Mein „George-Clooney-Kaffee“. Stille Minuten abseits vom Trubel. Bestes Plätzchen. Nachmittags hat uns die Sonne fest im Griff. Vom Aussichtsturm blicken ein paar Touristen zu mir … Klick … Auwei, diesmal hat es uns erwischt.

Und gestern hat sich ein kleiner Vogel im Eingangsbereich verloren.  Fliegt von Leiste zu Leiste und findet das offene Fenster nicht. Irgendwann … flugs war es weg. Hoffentlich frisst es nicht die Katz. Frisch geschlüpft und schon solche Ängste ausstehen müssen! Und jetzt auch das noch. … hysterisch schreiende Kinder, gespenstische Momente …

***

Da steh ich wieder und blicke auf die Stadt herab. In Salzburg herrscht das ganze Jahr reges Treiben. Unglaublich. Und jetzt auch noch der Rupertikirtag. All die jungen verloren Frauen in kniefreien Dirndlb und Mannsbülder, Und jetzt alle gemeinsam auf die Bänke stellen und den Rainermarsch mitsingen. Hoch auf die Bänke! Los geht’s … Bravo … „Alles Stiegl oder was?“

Der Strom reißt nie ab. Festspiele, Bauernherbst, Rupertikirtag, Vorbereitungen zur Adventzeit, Sommerschlussverkauf, Russlandshopper, Asiatentramper, Chinesengruppen, Stadtfest, Fahrradtage, … Gewinnspiele, Geldanlage …  Studentenfeste, Sonnwendfeiern, Billiglöhne, Schrannenbrot, Honigschleck, Plastiksack, Entsorgungsgeld,  Flaschenwein, Müll daheim.

***

Uih! Zwei hübsche Gesichter!
„Get in“, sage ich zu ihnen mit einer einladenden Bewegung.
„Get lost“, antwortete eine lächelnd.
Richtige ‚Eyes-Catchers‘, oder was. Keine Wahl? Nur eine Wahl! ALARM: ALARM: ALARM: Verdammt der Alarm ist losgegangen. Raus auf den Gang. Verdammt. Diese Touristen. Jetzt sind sie weg, meine hübschen Girls. Scheißalarm.

Phantasma pur: schwarze Punkte auf grauem Hintergrund, weiße, seidene Helle, blau gestärkte Hosenröhren, grünes Röckchen auf dunklen Hintergrund… müde, trunkene Augen, faltige Stirne … sorry, that’s too much … stop it!! (Was soll denn das jetzt in meinem Text?)

Und unsere Maschine zählt Besucher für Besucher. „Eumm dock … Eumm dock … Eumm dock … macht der Zähler. Die Ventilatoren im Computerschrank brummen vor sich hin. Gleichzeitig verlassen mehr und mehr Besucher das Museum und die Maschine … tickt … und tickt … und tickt … Funksprüche vom Infopoint ertönen: „Der Turm ist frei!“  Ein metallener Glockenschlag von der St. Georgs Kirche schlägt zur halben Stunde. „Ginng … Ginng“ wenig später wieder … Tick …. Tick … Eumm Dock … „Galerie abgelöst“, tönt es aus dem Funkgerät. Eine Buchseite wird von meinem Kollegen umgeblättert. Der Stuhl knarrt … grrr … dann … Tick … Tick … Tick … Eumm Dock. Mehr und mehr Besucher verlassen das Museum. Das Museum bleibt sich selbst überlassen. Ruhe kehrt ein. Die letzte Viertelstunde hat begonnen. Nur mehr wenige Touristen sind im Haus. Das Aufgangsbereich wird von meinem Arbeitskollegen geschlossen. Keiner kommt mehr rein. Mein Kollege wird Tür für Tür schließen. Ich schalte den Computer und die Überwachungskameras ab, trage die Besucherzahlen in ein Heft ein und packe meine Sachen zusammen.=======

Hernach schalte ich die Museumsprechanlage ein und sage. „Sehr geehrte Damen und Herren. Das Museum schließt in zehn Minuten. Bitte finden sie den Weg zum Ausgang. Danke. Dear Ladys and Gentlemen. The museum will close in ten minutes. Please find the way to the exit. Thank you.“ schallt es durch alle Räume. Ich kleide mich um, um warte bis alles abgeschlossen ist. Ein letzter Funkspruch:
„Hallo Fürstenzimmer! Das Festungsmuseum ist besucherfrei.“  sage ich
„Hallo, wir sind ebenfalls fasst leer.“, seine Antwort.
„Schönen Abend.“, wünsche ich.
„Dir auch“, sagte er.
Wir packen zusammen und ich gehe mit meinem Arbeitskollegen die Stufen zum Eingangsbereich hinunter. Wir sperren die letzte Türe zu … zsing … die Sicherheitssperrung ist verriegelt. Das wars für heute.

 

06. April

Berlin Kreuzberg:

Von wegen „Häschen in der Grube ….“ und „ein liebebedürftiges Wesen“

Hier hat er sich versteckt (links unten)

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Detail: Der Merz-Hase, das ist einer mit Biss

DetailHase-550 neu

 

 

05. April

Michael Heiliger und Wolfram Kastner:

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klicken und ansehen

Wir machen sichtbar, was verdeckt wird, wir setzen ins Bild, was unsichtbar bleibt auf den Kunstmärkten und in den Nobelgalerien für die Ackermänner, Lügenbarone und Geldwäscher und wir provozieren Augen und Gehirne im Sinne einer Aufklärung, die nicht in tatenlosem Biertischgejammer versackt, sondern den zornigen Aufstand für eine bessere Zukunft im Auge hat und aktiv vorbereitet. 

 

Über Ordnungsstörung und Kunst im öffentlichen Raum / Papst und Hitler / Polizeistaat / Die große Kopulation

und noch mehr  in ZORN 

 

 

 

05. April

Richard Mayr:

Unglaublich! Gestern trug ich den Merz-Hasen in mir. Anfangs war ich noch etwas sprunghaft vor lauter Freude und tappte sofort in eine Falle, denn ich dachte: “Jetzt kann ich unverblümt mit meiner Pocket-Kamera in der Hierarchie höher stehende Kollegen filmen. Hurra!“ Aber aufgepasst! Gleich packten sie mich bei den Löffeln!!! Sie wiesen mich auf den Platz und ließen mich alleine im Regen stehen. Wollte ja nur, ihr wisst schon Merz-Hase spielen …… diese Kunstverächter!!  Das haben sie voll intus! Scheußlich! Und das mir, dem altem Hasen.

Also seid vorsichtig. Denn das Militante oder die amtliche Willkür machen dich mundtot und sind die schlimmsten Feinde des Merz-Hasen.

Am nächsten Tag hopste ich trotzdem fröhlich zu meinem Zahnarzt. Der Stift-Zahn ist nun vorbereitet. Ein riesen Loch klafft jetzt in meinem Mund. Gleichzeitig habe ich beschlossen, meine Stift-Zahn-Gemälde seinen Assistentinnen zu geben. Die eine hat grüne Kulleraugen und die andere hat braune. Also male ich eins mit grüner Schattierung und ein Anderes mit brauner Schattierung. Freu mich schon drauf wie die Assistentinnen gucken werden, wenn ich ihnen dieses besondere Geschenk mache. Müssen ja nicht sofort erkennen, dass es eigentlich einen Stift-Zahn-Gemälde darstellt. Vielleicht sehen sie den Merz-Hasen darin schimmern.

Und der Zahnarzt schaut verdutzt und es wird ihm ganz mulmig. Falls er ein Gemälde für sein zu Hause oder seine Praxis will, dann soll er gefälligst blechen, oder?

 

04. April

 

 

03. April

Offenbarung

von Joachim Lünenschloß

filzfilm.de

Ein Brief an meine Tochter Paula:

 

Geliebtes Töchterchen,

ich möchte Dir im Folgenden von einer wahren Geschichte, die gänzlich unerklärlich und mir doch genauso geschehen ist, erzählen. Es wäre untertrieben, von einem Wunder zu sprechen! Und doch enthalten die Geschehnisse, von denen ich treulich berichten will, auch Wunder, die leichthin die Offenbarung des Moses, die er auf diesem, mir jetzt entfallenen Berg- wie war noch gleich der Name?- erfahren hatte, geradezu in einem prosaischen Licht erscheinen lässt, wenn nicht gar banal zu nennen ist.

Es geschah also, dass ich nach einem üppigem Mahl- der Kaffee schmeckte vorzüglich, leichtfertig beschloss, einen Spaziergang, der einem jeden Christenmenschen gut ansteht, zu unternehmen. Wobei anzumerken ist, dass auch Juden, Muslime, Buddhisten und sogenannte Heiden sehr gerne Spaziergänge unternehmen, es sich also um eine mithin allgemein beliebte menschliche Beschäftigung handelt.

Zuerst fand ich meine Galoschen nicht. Die Strümpfe schienen geschrumpft, sodass es äußerst schwierig war, sie über die Füße zu ziehen. Das sind im übrigen Warnsignale, die jedermann, der auf die im Leben unverzichtbare Innere Stimme zu hören vermag, beachten sollte. Doch wer ist schon jederzeit und immer fähig, diese mit wachem Geist und Sinnen richtig zu interpretieren und sich danach zu verhalten? Mir gelang es jedenfalls nicht. Der Wille, einen Entspannung versprechenden Spaziergang zu wagen, war größer. Und ist es nicht so, dass uns der Anblick eines wunderschönen schwarzen Labradors, der im Schnee eines Parks herumtollt, Lebensfreude und Erbauung einflösst!? Das lachende Kindergesicht auf einem Schlitten, der einen Abhang herunterrast, ein freudiges Schmunzeln auslöst? Eine Erinnerung an eigene Kindertage wachruft? Die frische Luft! Das Geschrei einer Krähe! Hier ist einer der wenigen unbekümmerten Momente im Sein, die uns neuen Mut und Zuversicht für das Leben schenken. Und wenn wir für einen Augenblick die Augen schließen, sind wir hin und wieder sogar in der Lage, durch das schon tiefliegende Sonnenlicht, das dieses wunderbare Rotlicht in den Augen erzeugt, ein Schneekänguru zu erblicken.

Ich möchte Dich jetzt im Weiteren nicht auf die Folter spannen, was mir passierte. Allerdings ist es dabei unverzichtbar, noch ein paar Einzelheiten zu erwähnen, die ein erhellendes Licht auf die genauen Umstände werfen.

Es sei erwähnt, dass sich die Überziehschuhe dann doch – sie waren durch einen Zufall unter das Bett geraten, aus welchem Grunde ist mir nicht ersichtlich, noch ist es für das weitere von Bedeutung – wiederfanden. Das Problem mit den Strümpfen hatte ich gelöst, indem ich es, so weit es irgend ging, ignorierte. Selbst den Haustürschlüssel vergaß ich nicht einzustecken, nachdem ich die Jacke anzog – nicht ohne zuvor den Schal umzubinden. Die Handschuhe und dergleichen mehr nahm ich in die Hand, denn es ist bekanntlich Winterzeit, in der an diese Dinge mit Sorgfalt gedacht werden muss. So schien alles zum Besten bestellt. Die Haustür verschloss ich gewissenhaft. So versicherte ich mich nochmals, dass ich die Schlüssel wirklich nicht vergessen hatte.

Die Sonne ging bereits zur Neige. Dies veranlasste mich daran zu denken, das dieselbe Sonne, die sich mir eher blaß- dunstig darbot, jetzt in Südamerika hoch am Himmel stand. Dass sich auf der anderen Erdseite Menschen bei hochsommerlichen Temperaturen, in Badebekleidung, an einem herrlichen Sandstrand, der mit Palmen bestanden ist, ins Wasser stürzen. Am Strand, diesen und jenen Cocktail genießen – und weitere Annehmlichkeiten einer Sonnenexistenz mehr.

Noch in diesen Betrachtungen befangen, war ich bereits mitten im Stadtpark angelangt. Diesmal sah ich den schwarzen Labrador nicht. Der kleine Hügel war auch nicht mit Schlitten fahrenden Kindern bevölkert. All das betrübte mich nicht sehr. Gibt es doch kein Anrecht darauf! Und finden sich nicht jederzeit, so wir offenen Sinnes sind, genug Eindrücke, die unser Gemüt erheitern? So schritt ich, mit einsetzender Dunkelheit vorsichtiger werdend, bedächtig durch den Schnee. Kein Laut war mehr zu hören.

Es geschieht doch allzu oft, dass wir vermeintlich ruhig und langsam voranschreiten und plötzlich gewahr werden, wie weit wir uns entfernt haben! Entfernt von unserem Ausgangspunkt. Einem Punkt, der zumeist aus vielen Punkten bestehen muss, denn wahrhaftig ist festzustellen, dass kaum ein Lebewesen, geschweige denn ein Mensch, so klein ist, dass er nur auf einem Punkt ruhen könnte! Außerdem wäre natürlich zu klären, welcher Art dieser Punkt ist, also welche Ausmaße dieser berühmte Punkt hat. Fragen, die den Raum, die Physik berühren. Aber das sei dahin gestellt, wo es hingehören könnte.

Du fragst Dich vielleicht, was das alles mit dem Beginn der Geschichte zu tun haben könnte!? Dieselbe Frage stelle ich mir jetzt gerade auch. Ohne eine Antwort darauf, zumindest eine sofortige Antwort, die nichts offen lassen dürfte und den Sachverhalt aufklären helfen würde, parat zu haben. So liegen die Dinge des Lebens häufig. Aber: wir dürfen uns deshalb nicht entmutigen lassen!

In den rechten Schuh war Schnee hineingeraten. Der Fuß wurde nach und nach feucht und in der Folge kalt. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in einem Wald war. Es war stockdunkel. So dunkel, dass ich den Stock, wenn ich einen bei mir gehabt hätte, was nicht der Fall war, nicht hätte sehen können. Eben: Stockdunkel. Eisige Kälte. Der Schnee schien im Übrigen immer höher zu werden – obwohl wir ihn dann als tiefer bezeichnen, was der Wahrheit nicht zur Ehre gereicht. Was allerdings, bei näherer Betrachtung, das sei zur Entschuldigung angeführt, daran liegt, dass wir tiefer einsacken. Ein klassischer Umkehrschluss. Also keine richtige Lüge!

Nicht einmal ein Uhu, der in derartigen Geschichten gut und gerne vorkommen könnte, machte sein Uhu – Geschrei. Nichts! Kein Laut! Kein Knacken in einem Gebüsch!

Ich war vollkommen allein. Die Kälte empfand ich zusehends als Beklemmung. Mein Pulsschlag erhöhte sich. Beruhigende Worte sprach ich leise zu mir selbst. Es half nichts! Unruhe, wie es Verfolgte kennen, bemächtigte sich meiner. So stand ich eine halbe Ewigkeit, denn ich wagte es mittlerweile nicht mehr, mich weiter fortzubewegen.

Meine Sinne waren hellwach. Doch mich umgab ein scheinbares Nichts. Angstschweiß lief mir den Rücken hinunter. Dieser ließ mich noch heftiger frieren.

Ein unglaubliches, gleißendes Licht erschien plötzlich und unvermittelt vor mir. Dabei war es ganz ruhig. Wie der Urknall unseres Sonnensystems – nur ohne Knall.

Unvermittelt rieb ich mir die Augen. Aber das Licht war da! Immer noch da! Und, wie ich es schon in Weissagungen alter Erzählungen gelesen habe, tauchte in diesem Licht ein riesiger, schneeweißer Hase auf. Der Schneehase! Er selbst war es wahrhaftig! Damit nicht genug, fing dieser an, zu mir zu sprechen. Die Worte redlich wiederzugeben vermag ich nicht. Zu erschüttert war ich von diesem Erlebnis. Denn anders als es Moses ergangen sein mochte, hatte ich nicht mehr die Kraft, noch die Nerven, mir alle Einzelheiten dieser ungeheuren Rede einzuprägen. Nur wenige Einzelheiten sind mir noch gewahr. Worte die mich beruhigen sollten, es aber nicht konnten. Das er auf die Erde gekommen sei, dass ein neues Zeitalter – ich vermute das Zeitalter des Schneehasen- Gottes – angebrochen sei. Also Worte, die mir entfernt bekannt vorkamen. Trotz meiner tiefen Erschütterung konnte ich allerdings noch die Ansätze von kleinen Hörnern zwischen den eindrucksvollen Löffeln – die sicherlich bei dem Schneehasengott Ohren genannt werden müssen – entdecken. Diese waren offensichtlich noch im Wachstum begriffenen, überzogen von weichem, weißem Bast.

Später, als ich erschöpft und ein wenig glücklich im Bett lag, überdachte ich das Erlebte. Ich kam zu dem Schluss, dass es sich bei diesem neuen Herrscher der Welt um eine Symbiose aus den verschiedensten Ansichten über die Welt und die in dieser Welt waltenden Kräfte handeln müsse. Und Er war, jetzt in der Rückschau betrachtet, ein schöner Gott. Die Kombination aus Ohren (Löffeln) und Hörnern und Sein schneeweißes Äußeres, ergaben einen erhabenen Eindruck.

Jetzt bin ich ein wenig erschöpft. Ich werde mir ein kleines Schneehasengott – Gebet ausdenken, es waagerecht sprechen und in fürstlichen Schlaf fallen.

Vorher nehme ich mir vor, einen Traum zu träumen, in dem ein Schneekänguru vorkommt. Denn ich finde es lustig, wie diese hüpfen, ohne dass sie ihre Kinder verlieren.

Herzliche Grüße aus Australien, Dein Papa

 

 

03. April – Karfreitag

Ein Werbebeitrag von ProSieben:

„Wir  hassen Ostern“ und fressen Hasen!

Ostern hassen und Hasen fressen auf ProSieben-550

screenshot (Ausschnitt) website ProSieben

… und wer es sehen möchte – HIER

 

 

02. April

Wolfram P. Kästner | Institut für Kunst und Forschung:
www.ikufo.de

Kunst ist schoen-680

schliersberg680

teilen statt kriegen 680

wo-men should 680

 

 

02. April

Ute Richter:

www.uterichter.de

man! bei dem überangebot an hasen momentan. wie soll man da so ein vieh erkennen? und dann noch flüchtig. scheu. so kurz vor ostern. jaaa, wenn’s ein krokodil wäre.

das beste an ihm ist seine flüchtigkeit. er ist nicht zu fassen. (und wird niemals tot im museumsshop landen. eignet sich einfach nicht dafür. ist kein handelsgut. abgeschnitten vom komm.)

auf nach mönckersheim! da gibt’s echt noch was zu klären.

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„Achtung! Sehr ärgerlich!“:

kartoffel Richter 550

Achtung! Sehr unangenehm!  Auf den Kartoffeln haben sich Flecken gezeigt.

Eigentlich habe ich nach einer „kämpferischen“ Krokodilzeichnung von Majakowski im Netz gesucht, (wegen der Hasenschwemme). Nun fand ich nur diese schöne Form der Revolutions-Propagandakunst unter den ROSTA-Fenstern.

mehr zu ROSTA:

meltonpriorinstitut.org

 

01. April

getidan:

Ist der Merz-Hase unter die Räder gekommen?

wildunfall680

 

01. April

Richard Mayr:

Als ich 2008 arbeitslos wurde, weil ich an den Merz-Hasen glaubte, begab ich mich ins Kaffee und las Slavoj Zizek. Es war sehr spannend mitanzusehen wie Zizek sein Denken ausbreitete und nebenbei irgendwelche Seminarteilnehmer über die Selbsterbauung, na ja, philosophierten.

Jedenfalls  beschloss ich nach all der Lektüre von Zizek und später Badiou mal ein paar Gemälde zu malen. Ihre Titel hießen ganz bescheiden ‚Odradek‘, ‚Mallarmee‘ oder sonstwie. Ich prüfte sozusagen die ‚Passion für das Reale‘, weil mich das europäische 20. Jahrhundert derart herausforderte, dass nur mehr das Denken half.

Nun, ja. Jetzt haben wir 2015 und all meine Fantasien schienen abzusaufen. Und siehe da! Jetzt kommt der Aufruf zum Merz-Hasen! Mein Merz-Hase hieß damals die ‚Die schöne Artischocke‘ und sein Aufruf hieß: „Weiße Zonen schaffen wir!“.

Damals glaubte ich noch an die Gesellschaft, an den Protest und an all die Möglichkeiten. Dem ist nicht so. Die Gesellschaft gibt es nicht! Gesellschaft ist höchstens eine Möglichkeit.

Und nach der Lektüre von ‚Kunst schafft Geld. Geld schafft Kunst.‘, begab ich mich 2014 auf den Weg, um die wenigen Künstler, welche ich kenne, machte ich den Weg, sie noch einmal aufzusuchen! Enttäuschend mein Ergebnis. Na gut. Man kann sich ja verabschieden von so Manchem. Ich meine nicht von den Menschen selbst, sondern von ihrer inneren Organisation.

Da das paulinische-messianische nicht hilft und die Kulturindustrie nicht das Gelbe vom Ei ist muss man andere Wege beschreiten.

Na gut. Das war’s.

Schöne Grüße

 

31. März

getidan:

»Wissen Sie denn nicht, was den Reiz in Billys Wildwestshow ausmacht?
Da kann man alles sein, was man will. Man geht einfach hinaus in die Manege, und wird es.«
Running Water (Sierra Pecheur) in BRONCO BILLY 

bronco2

Sondra Locke (links) und Clint Eastwood | (getidan) 

 

31. März

Florian Schwebel:

www.florianschwebel.de

Merzhase

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www.florianschwebel.de

Nein, sie warfen ihn nicht hinaus, und er durfte sogar sein Buch promoten. Als die Teeparty von der großen Samstagabendshow zur dreistündigen Dauerwerbesendung am späten Donnerstag verformt wurde, bekam der Merzhase ein paar hungrige Gagschreiber und eine magersüchtige Assistentin zugeteilt und durfte Herstellungskosten der Sendung diskret und undurchsichtig über seine eigene Produktionsfirma abwickeln. Der Programmchef, der Enkel des verrückten Hutmachers, hatte einfach eine Schwäche für den durchgeknallten alten Kerl und löcherte ihn mit Fragen nach der alternativen Vergangenheit. Und der Merzhase ließ dann mit letzter Kraft ein durchtriebenes und entrücktes Grinsen über sein Gesicht spielen, legte die müdegehüpften Klopfer auf den Tisch der verblüffend authentischen Eckkneipe und schwelgte laut in Erinnerungen. Ja, die Grinsekatze sei im Grunde bereits damals auf dem Weg ins Kanzleramt gewesen, und die Herzkönigin hätte schon immer vom Verteidigungsministerium geträumt. Die Raupe dagegen sei wirklich auf einem spirituellen Trip gewesen, habe Castaneda und Heidegger gelesen, und die Überdosis sei wirklich eine Schande gewesen. Und es wäre schon ein Jammer, dass sich niemand mehr für Humpty Dumpty zuständig fühlen würde, aber alle Pferde und Männer des Königs hätten nun mal mittlerweile Wichtigeres zu tun. Der Programmchef lauschte dann und träumte von einer Zeit, in der die Pillen noch größer und kleiner gemacht hatten, anstatt immer nur genau so groß, wie man nun mal war. Nach solchen ausufernden Gesprächen schleppte sich der Merzhase ausgelaugt nach Hause, machte bei seinen Gagschreibern ein paar stimmungsaufhellende Drogen für den nächsten Tag klar, zog sich die extralange Decke über die eingeknickten Ohren und wartete schlaflos auf den Tagesanbruch. Er wusste, wie privilegiert er war. Andere durften gar keine Partys mehr feiern oder Tee trinken, geschweige denn vor einem Millionenpublikum.

Als das Motto der Sendung von „Viel Glück zum Nicht – Geburtstag“ zu „Nie mehr Geburtstag!“ geändert wurde, versuchte er, darin einen subversiven Scherz zu sehen, als versteckte Aufforderung zu hemmungslosen Feiern. Als die Überreste des unglücklichen Humpty Dumpty Woche für Woche von der Mauer geschmissen wurden, obwohl der arme Kerl schon lange nicht mehr zuckte, trank er sich das – als Aufforderung zu Mitgefühl und reifen Umgang mit der Thematik des Scheiterns – schön. Als als Überraschungsgast das Walross eingeladen wurde und stolz demonstrierte, dass es ohne jede Träne reihenweise verführte Austern mit Knebelverträgen wegschlürfen konnte, sagte sich der Merzhase, dass das doch als Aufforderung zur Überwindung eigener Schwächen verstanden werden müsste. Erst in dem Moment, in dem Call-ins und Zuschauervotings eingeführt wurden, wagte der Merzhase vor sich den Zweifel.

Dass er beleidigt wurde, schockierte ihn nicht weiter, er hatte schließlich seine ganze Bühnenpersona auf weggetretener Unerschütterlichkeit aufgebaut, was durchaus provozieren sollte. Als „alt“, „witzlos“ und „irgendwie unangenehm hasig“ bezeichnet zu werden, kratzte ihn wenig (und die Drogen seiner Gagschreiber waren gut). Auch dass er via Zuschauervoting immer wieder als „Verlierer des Abends“ auserkoren wurde, erschütterte ihn nicht weiter. Was kümmerten ihn die vernagelten Ansichten von jungem Gemüse (die Teeparty hatte bei den 14- 29-Jährigen einen Marktanteil von 11 Prozent, und diese Zielgruppe beteiligte sich am liebsten an Abstimmungen). Wirklich verwirrend war für ihn, als sich in den einschlägigen Onlineforen zur Sendung mehr und mehr die Meinung durchzusetzen begann, die Sendung habe sich überlebt, denn „wir wissen doch alle, heutzutage hat jeder jeden Tag Geburtstag!“ Der Merzhase hielt das zunächst für eine wirre Kampagne von Trollen, doch schließlich begann eine Fernsehkritik in der SZ tatsächlich mit der Feststellung, das charmante Format überlebe, obwohl ja jeder wisse, dass mittlerweile alle jeden Tag Geburtstag hätten.

Da bat der Merzhase bei seiner Redaktion um Bedenkzeit, ließ zwei Sendungen ausfallen (die Alice in Urlaubsvertretung gerne übernahm), vergrub sich für ein paar Wochen auf einer griechischen Insel (wo, laut der FAZ, ohnehin schon seit Generationen das ganze Jahr Geburtstag gefeiert wurde), schaute in den gleißend blauen Himmel und dachte nach. War das Geburtstag? Hatte in einer dialektischen Volte das Begehen des Nicht-Geburtstags mit Pauken und Trompeten (und vor einem Millionenpublikum) tatsächlich die konkrete Utopie eines immerwährenden Geburtstages ermöglicht? Und wenn dem so war, warum fühlte er sich dann so beschissen? Der Merzhase entdeckte den Buddhismus und schrieb seine Autobiographie. Nein, sie warfen ihn nicht hinaus, und er durfte sogar sein Buch promoten. (Florian Schwebel, www.florianschwebel.de)

 

30. März

Mari:

Genau!
Wenn Kunst als öffentliches Gut begriffen wird, stimmt diese These der Gewaltanwendung.
Privatisierung als Gewaltanwendung, die den (freien) öffentlichen Zugang verhindert und nur noch einen privilegierten Zugang ermöglicht.
Deshalb auch der Wunsch nach dem Moment, der Flüchtigkeit, der nicht käuflich werden kann, aber intensiv, in der kurzen Dauer seiner Wahrnehmung.

 

30. März

mona:

Es ist sui generis so, dass Kunst nur per R a u b in Besitz genommen werden kann, sie ist dem Kapital über das allgemeine Äquivalent nicht zugänglich. Die Kunst ist nicht zerstört weil sie Geld kostet, sondern sie kostet Geld weil sie zerstört ist.

 

30. März

Achim Szepanski:

non.copyriot.com

Das schwarze Universum

Der Merzhase ist der Hase, der genug davon hat, das Double des Märzhasen zu spielen. Buchstäblich hat er sich schwarz darüber geärgert, dass der Märzhäse sich immer im März mit der Zeit zerstreitet und dabei überschnappt und die Welt sich in den buntesten Farben ausmalt.  Ermüdet davon unter schizophrenen Hasen zu weilen, die mal bunte Märzhasen mal bunte Schnapphasen sind, verkündet er die neue frohe Botschaft: Alle Hasen werden von nun an unabhängig von der Farbe ihres Fells als schwarz bezeichnet.

Der Merzhase erklärt die Farbe einfach für ungültig.  Der Merzhase ist der schwarze Hase, der eine neue Farbutopie erfindet  –  die eines generischen schwarzen Universums.

HaseFelixMaria-550

Schwarzes Universum (und schwarzes Loch – rechts oben)

 

 

29. März

Wolfram P. Kästner | Institut für Kunst und Forschung:
www.ikufo.de:

Zornige Replik

ist er nicht schon ausgemerzt?
Geld frisst Kunst.
ist sie vielleicht schon aufgefressen?
selbst in den Köpfen der Künstler, die den Markt irgendwie insgeheim doch
mit Kunst bedienen (wollen),
die harmlos und verträglich ist,
weil sie etwas Knete brauchen?
und sich irgendwie liebKind oder liebKünstler machen,
damit sie auf den Schoß genommen werden von einem Sammler,
(wie Meese von Falckenberg)?
und dann vielleicht auch in eine Galerie und ins Museum und ins Feuilleton
dürfen?
wehe aber, wenn die Kunst oder Merz oder Hase ohne alle diese Marktler
radikal gesellschaftliche/politische Themen aufgreift und sich aus dem
Kunstgehege
in die Gesellschaft begibt?
da muss man sie irgendwie ausgrenzen ausmerzen?
„Einer Gesellschaft unter dem Kunstmarkt-Diktat scheint es zu gelingen,
einen Teil ihrer Kreativkräfte vollständig auszublenden.“
Ausblenden und vielleicht noch mehr?

 

Institut für Kunst und Forschung      ikufo.de

 

 

27. März

Pressemeldung 15:50 Uhr:

nager 650

Diese Pressemeldung über „neuen Nager-Horror im Handel“ nagte kräftig an uns und führte in der getidan Redaktion zu schweren Irritationen.
Ein Zombiber! Ein Nager! – sensationell – bringt uns das dem Merz Hasen näher?
Nagetiere stellen mit immerhin ca. 2280 Arten rund 42 aller Säugetierspezies, sie sind nahezu weltweit verbreitet und haben eine Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen besiedelt.
Ist der Merz-Hase ein Nagetier? – fragten wir. Wir wurden enttäuscht.
Nein. Der Merz-Hase ist wohl kein Nager. Im Gegensatz zu früher werden die Hasenartigen heute nicht mehr zur Ordnung Nagetiere gestellt. Aufgrund der nur bei ihnen zu findenden Merkmale ist die Monophylie der Hasenartigen gut begründet. Ihre bereits seit mindestens 60 Millionen Jahren getrennt verlaufende Entwicklungsgeschichte rechtfertigt die Bildung einer eigenen Ordnung. Nagetiere und Hasenartige lassen sich aufgrund gemeinsamer Merkmale allerdings auf eine nur ihnen gemeinsame Stammart zurückführen, weshalb sie als ein Taxon Glires zusammengefasst werden.
Die Ordnung wird in zwei Familien unterteilt: die weltweit verbreiteten Hasen (Leporidae) sowie die kurzohrigen Pfeifhasen (Ochotonidae). Eine dritte Familie Prolagidae wurde durch den seit der Wende zum 19. Jahrhundert ausgestorbenen Sardischen Pfeifhasen (Prolagus sardus) gebildet. (wiki)

Immerhin sind wir in der Hasen-Ordnung einigen ausgefallenen Typen auf die Spur gekommen. Die Liste der Verdächtigen ist lang – aber wo verdammt ist der Merz-Hase?

Buschmannhase (Bunolagus monticularis)
Ryukyu-Kaninchen (Pentalagus furnessi)
Natal-Wollschwanzhase (Pronolagus crassicaudatus)
Rand-Wollschwanzhase (Pronolagus randensis)
Feldhase (L. europaeus)
Schneehase (L. timidus)
Korsika-Hase (L. corsicanus)
Iberischer Hase (L. granatensis)
Alaskahase (L. othus)
Polarhase (L. arcticus)
Schneeschuhhase (L. americanus)
Präriehase (L. townsendii)
Eselhase (L. californicus)
Antilopenhase (L. alleni)
Espiritu-Santo-Hase (L. insularis)
Weißflankenhase (L. callotis)
Tehuantepec-Hase (L. flavigularis)
Kaphase (L. capensis)
Savannenhase oder Mosambik-Hase (L. microtis)
Buschhase (L. saxatilis)
Äthiopischer Hase (L. fagani)
Äthiopischer Hochlandhase (L. starcki)
Tolai-Hase (L. tolai)
Burmesischer Hase (L. peguensis)
Hainan-Hase (L. hainanus)
Schwarznackenhase (L. nigricollis)
Tibetanischer Wollhase (L. oiostolus)
Yunnan-Hase (L. comus)
Chinesischer Hase (L. sinensis)
Yarkand-Hase (L. yarkandensis)
Korea-Hase (L. coreanus)
Mandschurischer Hase (L. mandshuricus)
Japanischer Hase oder Kurzschwanzhase (L. brachyurus)
Altai-Pfeifhase (Ochotona alpina)
Alaska-Pfeifhase (Ochotona collaris)
Nördlicher Pfeifhase (Ochotona hyperborea)
Amerikanischer Pfeifhase (Ochotona princeps)
Schwarzlippiger Pfeifhase (Ochotona curzoniae)
Daurischer Pfeifhase (Ochotona dauurica)
Steppenpfeifhase (Ochotona pusilla)
Rötlicher Pfeifhase (Ochotona rufescens)

 

27. März

Installation von Barbara Lippold:

Der große Irrtum des Joseph Beuys

Barbara Lippold-650

 

 

26. März

Richard Mayr:

mit einem Merz-Hasen kann ich nicht aufwarten. Aber wir haben in unserem Keller noch einen kleinen Odradek stehen. Der wartet darauf, sich endlich wieder zeigen zu dürfen. Nun sitzt unser liebes Wollknäuel im Fahrradkeller und lächelt  freudig vor sich hin. Wohin darf ich ihnen diesen schicken? Er hat es auf jeden Fall verdient ab und an gesichtet zu werden.

Jetzt gehe ich zum Salzachsee und male einen Stift-Zahn. Denn mein Arzt hat gemeint, ohne geht es nicht mehr. Vielleicht begegnet mir in der freien Natur ein Merz-Hase, damit mein Stift-Zahn gerade so leuchtet wie ein Glüh-Würmchen. Mit dem Endprodukt gehe ich dann zu meinem Zahnarzt und präsentiere ihm freudig mein Gemälde. Mal schauen was ihm das Wert sein wird.

Außerdem haben sie mich geärgert. Ständig zitieren sie Agamben. Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht, so viel wie möglich von ihm zu lesen. Demnächst haue ich ihnen (verzeihen sie den Ausdruch) meine Reflexionen zu Agamben um die Ohren.

Schöne Merz-Grüße aus dem Salzburger Wunderland.

 

25. März

Georg Seeßlen:

Die gute Nachricht: Die Merz-Hasen-Bewegung nimmt zwei Tage nach ihrer Gründung bereits enorm an Fahrt auf. Schon jetzt dürfen wir Merz-Hasen-Aktivisten in Berlin, München, London und, man staune, Connecticut bei ihrer Arbeit begleiten. Malerische und literarische Arbeiten sind eingetroffen, von denen wir bald die erste Auswahl präsentieren werden. Filme werden gemacht, Fotos geschossen.

Die Naja-Nachricht: Das Kunsthaus Zürich hat gar keine Sachbearbeiter, sondern nur „zuständige Stellen“. Die für Merz-Hasen zuständige Stelle konnte aber, scheint’s, noch nicht eruiert werden.

Die schlechte Nachricht: Es entwickelt sich offenbar bereits eine Gegenbewegung der militanten Merz-Hasen-Negierer! Nun gut. Soll sein. Echte Gegner sind uns immer willkommen. Nur gegenüber der Merz-Hasen-Indifferenz endet unsere gute Laune. Getreu unserem Wahlspruch:

FEIGHEIT VOR DEM HASEN IST NICHT TOLERABEL!

 

24. März, abends

Georg Seeßlen:

So wie es Kurt Schwitters einst formulierte: „Beziehungen schaffen, am Liebsten zwischen allen Dingen der Welt“, so entstehen Merzhasengebiete, allein durch die Spuren, die das Wesen in den Menschen und in den Dingen hinterließ. Diese Spuren auszulöschen ist das Ziel der Bösen im Kampf um die Kunst, sie zu suchen, und der Suche treu zu bleiben das der Guten.

Ist es möglich Areale des Kunstbetriebs als Merzgebiete zurück zu gewinnen? Oder Teile dieser Welt zu Merzgebieten zu erklären?

Es ist nicht genug damit, den Merz-Hasen unter Naturschutz zu stellen. Man muss vielmehr die Natur unter Merz-Hasen-Schutz stellen!

 

23. März

Georg Seeßlen:

Ach, wir haben es ja geahnt! Der Mantel des Schweigens um das Merz-Hasen-Syndrom ist schwer zu durchschneiden, das Gesetz der Omertà in der Kunstwelt kennt kein Pardon. Da ist es schon einigermaßen ermutigend, wenn man vom Kunsthaus Zürich die Nachricht erhält, die Anfrage werde an den zuständigen Sachbearbeiter weitergeleitet, auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, welcher Sachbearbeiter des Kunsthauses Zürich für Merz-Hasen zuständig ist.

Natürlich muss ich zugestehen, dass sich die Merz-Hasen-Sichtungs-Suche erst nach und nach in der, nun ja, Szene ausbreitet. Lauffeuer sehen anders aus!

Und man sollte nicht glauben, wie viele Menschen Out of office sind. Merz-Hasen-Jagen? Wer weiß.

(Es ist diese teuflische Spannung, die kennen Sie bestimmt: Dass man weiß, es müsste jetzt etwas richtig Großes passieren. Und dann passiert doch nichts. Vielleicht ist genau das der long tail eines Merz-Hasen.)

 

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21.03.2015

DER AUFRUF

Der Merz-Hase ist ein scheues Wesen. Das rechtfertigt allerdings in keiner Weise, dass sein Wirken, ja seine bloße Existenz in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit hartnäckig beschwiegen wird. Als regelrecht skandalös empfinden wir es, wenn man den Merz-Hasen als Untergattung des von Kindern und Werbetreibenden phantasierten Osterhasen abtut. Doch der Merz-Hase ist kein Produkt der Phantasie, sondern poetische Realität!

Natürlich wird die Beobachtung des Merz-Hasen durch seine ungewöhnliche Schnelligkeit erschwert. Flüchtigkeit gehört zu seinem Wesen. Nicht umsonst sagt man von Gedanken, die einem so schnell entgleiten wie sie gekommen sind: Das war aber wieder einmal so ein richtiger Merz-Hasen-Gedanke.

Josef Beuys, der übrigens als erster Dürers Merz-Hasen-Bild als Fälschung entlarvte, sagte einmal: Wir müssen den Hasen in uns ausmerzen, damit der Hase in der Welt als Merz leben kann! Eine Weisheit, welche die Kunstwelt derartig durcheinanderbrachte, dass sie sich samt und sonders unter das Dach von Sotheby’s und Christie’s flüchtete, weil man hier von einer garantiert Hasen-freien Zone schwadronierte. Das Auftauchen eines Merz-Hasen bei einer New Yorker Auktion des Jahres 2015 belehrte uns eines besseren. Und doch wurde noch jeder Kritiker, der die Hasenfrage an den Kunstbetrieb stellte, fachgerecht mundtot gemacht.

Es scheint diesem Betrieb ein Leichtes, den Merz-Hasen zu negieren, weil es sich um ein im Wesentlichen friedvolles, man möchte fast sagen: liebebedürftiges Wesen handelt, dessen einzige „Waffe“ (man verzeihe den martialischen Ausdruck) in seinem gelegentlich heftigen Erscheinen und wieder Verschwinden bildet.

Der Merz-Hase ist indes nicht mit einer Glühbirne zu verwechseln!

Merz-Hasen-Sichtungen im Kunstbetrieb sind, wo sie vom Mainstream nicht vollkommen totzuschweigen waren, als skurrile Mini-Epiphanien besonders sensibler Besucher abgetan worden. Das „Merz-Hasen-Syndrom“ wurde als eine der harmloseren Spielarten der Kunst-Paranoia abgetan.

Wenigstens hinter den Kulissen herrschte indes durchaus ein klein wenig Aufregung, als das Gerücht aufkam, beim angesehenen Leiter eines angesehenen Museums in einer angesehenen deutschen Stadt handele es sich in Wahrheit um einen als Mensch maskierten Merz-Hasen. Wissenschaftlich erweisen ließ sich dies freilich so wenig wie es sich vollständig widerlegen ließ. Denn die Unterlagen des so genannten Merz-Hasen-Tests von Professor Ingeborg Clementine wurden vollständig vernichtet bei ihrer zwangsweisen Einlieferung ins Bezirkskrankenhaus Mönckersheim.

Wir klagen an: Die Merz-Hasen-Forschung unterliegt einer strukturellen Zensur! Einer Gesellschaft unter dem Kunstmarkt-Diktat scheint es zu gelingen, einen Teil ihrer Kreativkräfte vollständig auszublenden.

Wir klagen an: Die Merz-Hasen aus dem Bewusstsein der Kunstwelt zu tilgen ist eine Form des Gedankenmords!

Erst wenn der letzte Merz-Hase blutend im Museumsshop verendet ist, werdet ihr sehen, dass man Kunst nicht essen kann.

Wie lang ist die Liste jener Kunstwerke, die ohne das Zutun von Merz-Hasen nie entstanden wären! Was wären denn ein Caravaggio, ein Picasso, eine Pipilotti Rist ohne Merz-Hasen? Wie könnten die Erklärväter im Museum ihren Kindern die Kunst erklären, wenn sie nicht die Gegenwart der Merz-Hasen spürten? Und die Scheichs, die russischen Oligarchen, die superreichen Broadway-Produzenten, die ungeheure Summen für die immer gleichen Kunstwerke ausgeben: Sie alle haben in Wirklichkeit nur ein Ziel, sie wollen einen Merz-Hasen fangen. Damian Hirst’s Arbeiten wären Flohmarkt-Ware, wenn die Superreichen in ihnen nicht einen gefangenen Merz-Hasen vermuteten!

Während der Diskurs schweigt, verkommt die Kunst in den Händen der Oligarchen zur Merz-Hasen-Falle!

Aber diese Leute haben sich getäuscht. Merz-Hasen kann man nicht kaufen. Im Gegenteil! Merz-Hasen scheuen das Kapital, so wie ihre wilden Kollegen den Fuchs. Und werden, wie dieser, leider doch immer wieder zurBeute.

Merz-Hasen-Leichen pflastern den Weg des Kunstbetriebs im neuen Jahrtausend! Und keiner, keiner, der sich der Kreatur erbarmt.

Wirklich keiner? Wir von getidan wollen der Merz-Hasen-Forschung in der Kunst ein Forum bieten. Frei und unzensiert, unkommerziell und lauter wollen wir Sichtungen, Spekulationen, Wirkungsnachweise und vieles mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wer etwas vom Merz-Hasen weiß, soll sprechen, schreiben, dichten, zeigen, komponieren, singen, filmen, malen.

Dem kapitalisierten Kunstmarkt zum Trotz: Der Merz-Hase lebt!

Georg Seeßlen