Kopfjäger, Käferfreund, Trophäensammler

Die überraschende Aktualität des Jahrhunderphänomens Ernst Jünger

Zwölf Jahre nach seinem Tod scheint das Werk Ernst Jüngers lebendig wie nie: Seine Kriegstagebücher aus dem Ersten Weltkrieg wurden erstmals in der Originalfassung veröffentlicht und zu einem enormen Publikumserfolg. Eine große Jünger-Ausstellung in Marbach zeigt Fundstücke aus dem Nachlass und präsentiert den „Arbeiter am Abgrund“. Als „gefährlicher“ Autor, der den Rausch und die Erweiterung des Bewusstseins suchte und der auch den Krieg als Abenteuer erlebte, als konservativer Anarch und Waldgänger, als revolutionärer Nationalist und Naturforscher vereint er vielfältige Widersprüche in seiner Person und scheint doch immer der gelassene Weise zu sein, der noch aus jedem Wort eine Sinntrophäe zu machen versteht. Jünger war immer ein Autor, der so verlockend wie politisch umstritten war. Jenseits der ideologischen Schlachtfelder des 20. Jahrhunderts ist er als Zeitgenosse, Zeitdiagnostiker und Metaphysiker von Zeit und Geschichte zu entdecken. Eine Annäherung an das Jahrhundertphänomen Ernst Jünger von Jörg Magenau.

Das Manuskript von Jörg Magenau lesen (gesendet am 16. Januar 2011; Deutschlandradio Kultur)

 

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Jörg Magenaus Besprechung von Ernst Jüngers „KRIEGSTAGEBUCH 1914 – 1918“ können Sie hier lesen.
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