von Georg Seeßlen

„Der Kapitalismus hat seine Regeln, und die Demokratie hat ihre Regeln. Weder der Kapitalismus noch die Demokratie halten sich an die eigenen Regeln. Die Systeme sind in sich schon korrupt, bevor sie von außen erst so richtig korrumpiert werden können. Unter Korruption kann man auch einen destruktiven Fehler im System verstehen, der das System dazu bringt etwas anderes hervorzubringen als das, was es eigentlich „im Sinne“ hatte, im schlimmsten Fall: das genaue Gegenteil. (So wird aus dem Fernrohr der Erkenntnis das Fernsehen der Verblödung. Zum Beispiel.)

Jedes Medium auf dem Markt, jeder Verlag, jeder Sender und sogar jeder einzelne Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin hat seine politische Ökonomie. Oben geht es dabei um Profit, und immer mehr davon, und unten geht es ums Überleben; ohne Ausbeutung, Betrug und Selbstbetrug ist weder das eine noch das andere zu haben.

Was ein Medium veröffentlich entscheidet zuallererst weder ein Programm, noch eine Idee, eine Haltung oder ein Wert, sondern seine politische Ökonomie.“ weiterlesen Das Georg-Seeßlen-Blog