Nicht nur nachts wie noch vor Tagen:
jetzt rollen auch wenn die Sonne scheint
die Lastwagen mit ihrer verderblichen Fracht
durch die verlassenen Straßen.
Fern vom eigenen Herzen hört
das des Geliebten zu schlagen auf.
Was seine Haut berührte, als er nach
Atem schrie, zum letzten Mal, war nicht
menschlich, war von der Art, wie im
Supermarkt Fleischstücke geschützt
sind vor Berührung und Keimen.
Wie sollen wir unter den tausend Verbrannten
das Häufchen Asche finden, das zu uns gehört.
Wer liegt in dem Grab, an dem wir stehen.
(© ingrid mylo)
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4. April 2020 um 15:15
Wie bei allem, was von Ingrid Mylo kommt, genau, herzanrührend, schön.
4. April 2020 um 15:35
Beeindruckend.
4. April 2020 um 16:10
Wir sitzen zu Hause und glauben uns sicher. Dieses Gedicht schneidet ins Gemüt, aber es ist richtig, denn es betrifft Jeden. Unglaublich?
5. April 2020 um 19:40
Was für starke Worte.
7. April 2020 um 12:56
Vielen Dank für das anrührend-schöne Gedicht.
9. April 2020 um 15:53
Herzlichen Dank für dieses Gedicht, erschütternd, tief bewegt …
Ja, auch mich haben diese Bilder aus Italien nicht mehr losgelassen, sie bleiben Bilder der Corona-Zeit!
Da hat Ingrid Mylo gezeigt, welch begnadete Lyrikerin sie ist, dass die Literatur/Lyrik nur wenige Zeilen braucht um ein Bild im Kopf entstehen zu lassen, welches das ganze Elend der Menschen aufzeigt!
10. April 2020 um 19:06
Liebe Ingrid,
Du hast die Zeit und Geschehnisse, die Bilder, den Schmerz in Poesie gewandelt!!
Es berührt mich sehr.
Feste Umarmungen zu Dir,
Martina.
14. April 2020 um 14:23
Deine Bilder aus Italien sind das Eindringlichste und Erschreckendste, was ich von dir bislang
gelesen habe und ohne jeden falschen Ton.
15. April 2020 um 13:36
Schön und traurig.
15. April 2020 um 13:38
Liebe Frau Mylo,
danke Ihnen sehr, die Bilder sitzen ohnehin in meinem Kopf, jetzt haben Sie einen stimmigen, unendlich traurigen Text dazu geschrieben.
15. April 2020 um 13:39
Liebe Ingrid, dein Gedicht hat mich sehr berührt.
Es macht klar und geradezu körperlich spürbar, wie wichtig es ist, solidarisch zu handeln.
17. April 2020 um 09:37
Ein sehr berührender Text, der mich noch einige Zeit begleiten wird.
17. April 2020 um 18:28
Liebe Ingrid,
ein ebenso wunderbares wie tief berührendes Gedicht.
Ein Bild aus Sprache.
Das dabei hilft, zu eigenen Gefühlen und eigener Sprache zu finden.
Für das, was so unsagbar scheint.
20. April 2020 um 13:47
Dein Gedicht finde ich sehr berührend.