Actor Tony Curtis doing a book signing of his memoir, American Prince, at the Aurora Lounge in the Luxor Las Vegas (Photo taken by Bobak Ha’Eri, March 14, 2009)

Die Zwei

Heute wird  Tony Curtis 85 Jahre, was nicht leicht ist für einen schönen Mann

Tony Curtis war ein Verächter des Method Acting, der Fortschreibung des Russen Stanislawski durch den Amerikaner Strassberg. Er musste keine Frauenzirkel besuchen, um eine Frau zu spielen.
Und in nichts war Curtis so erfolgreich, wie in dieser Rolle des Mannes, der leidet, weil er sich gegenüber, ausgerechnet,  Marilyn Monroe, als Frau ausgeben muss. Glücklicher  wird er, als er sich als das ausgibt, was er später tatsächlich wird: reich und berühmt.

Diese eine Rolle wird bleiben, weil in diesem Film des großen Billy Wilder, Manche mögen’s heiß, alles zusammen passte: Die Story, der Regisseur, die Partner: Jack Lemmon, der ein großer Komiker war, und Marilyn Monroe, die hier ihr komisches Talent entfalten, ihr Image spielerisch ironisieren konnte.

Tony Curtis, der heute fünfundachtzig Jahre alt wird, ist ein Weltstar  ein großer, ein richtig großer Schauspieler ist er vermutlich nicht. Nie erhielt er einen Oscar, einmal immerhin wurde er nominiert. Wiederum ein Glücksfall, wiederum passte alles zueinander: Die Story, der Regisseur, der große Stanley Kramer, und der Partner, Sidney Poitier. Flucht in Ketten (1958), ist einer der beiden wichtigsten Filme von Curtis und er zeigt, dass dieser Schauspieler, dessen Karierre sich seinem Aussehen verdankt, mit etwas mehr Kunstwillen ausgestattet, künstlerisch hätte weiter kommen können. Die Zwei hätte der Film mit Poitier auch heißen können, doch so hieß dann eine schön klamaukige Fernsehserie. Der Aristokrat Roger Moore und der Proll Tony Curtis, das war, im Sinne des Wortes, ein schönes Paar.

Die Zwei, das war lustiges Entertainment, bleiben werden wohl zwei Filme von 150. Für einen Jungen, der einmal Bernard Schwartz hieß und als Sohn ungarischer Juden in der Bronx lebte, ist das nicht wenig.

Autor: Henryk Goldberg