Französische Küche wird Kulturerbe

Diese Schneckenfresser. Jetzt hat die UNESCO, die ihren Sitz übrigens in Paris hat, die französische Küche auf ihre Liste der nicht materiellen Weltkulturgüter gesetzt.

In gewisser Weise wird das bedrohende Fast Food in Frankreich dann so etwas wie die Waldschlößchenbrücke in Dresden. Schön und gut, Muscheln in Marseille, Austern in Avignon, Bouillabaisse in Bordeaux sind wirklich schön & gut. Aber was ist mit Bratwurst in Buttelstedt, Schweinehaxen in Schmira, Klößen in Klettbach? Diese UN-Kulturorganisation steckt voller antideutscher Ressentiments, anders ist es nicht zu erklären. Die französische Küche, hieß es, sei eine „gebräuchliche soziale Praxis“. Wer je in Frankreich aß, der wird das bestätigen. Aber wer in Deutschland lebt, kennt auch eine gebräuchliche soziale Praxis: Meckern, nörgeln, schlechte Laune. Wieso wird die nicht geschützt? Doch, schon klar: Die ist durch nichts bedroht.

Text: Henryk Goldberg