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Blick durchs Schlüsselloch mit Schmackes: Zur Feier des Kriegsendes sind die Straßen Londons am 08. Mai 1945 eine riesiges Festareal. Auch die Schwestern Margaret (Bel Powley) und Elizabeth (Sarah Gadon), Teenager voller Lebenslust, wollen feiern. Dumm für die Zwei: ihre Eltern sind Herr König und Frau Königin (Rupert Everett, Emily Watson). Elizabeth, wir wissen es, wird nur wenige Jahre später zu Elizabeth II. gekrönt werden. Und genau das Wissen darum gibt der romantischen Komödie ihren Reiz. Es ist schon komisch, wenn die künftige Monarchin mit dem rebellischen Ex-Piloten Jack (Jack Reynor), einem handfesten Arbeiterjungen, anbändelt …

Nein, ernst nehmen darf man das Filmchen nicht. Vergnügen pur ist angesagt. Da wird’s auch mal albern. Doch der gute Geschmack bleibt stets gewahrt. Filmfans haben zusätzlichen Spaß daran, dass immer wieder deutliche Verweise auf den Kinoklassiker „Ein Herz und eine Krone“ aufleuchten. Klar also: Hier wird wild drauflos geflunkert. Doch dem Charme der Schauspieler und dem trockenen Humor, für den vor allem Rupert Everett steht, kann man sich kaum entziehen. Die Kanadierin Sarah Gadon darf in der Hauptrolle als junge Elizabeth alle komödiantischen Register ziehen. Das macht sie gekonnt, mit Augenzwinkern und mit märchenhafter Gelassenheit. Hübsch, hübsch.

Peter Claus

Bilder: Concorde

A Royal Night – Ein königliches Vergnügen, von Julian Jarrold  (Großbritannien / 2015)