Regisseur John Moore („Der Flug des Phönix“) setzt auf Wirkung. Wirkung, die vor allem aus der Präsenz seines Stars Bruce Willis in der Rolle des New Yorker Gesetzeshüters John McClane herrührt. Denn klar, der trägt auch Teil 5 der „Die Hard“-Serie, die hiermit übrigens ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.

Tatort Moskau: Johns Sohn (Jai Courtney) wurde in der Metropole der Mafia verhaftet. Angeblich ist er ein Mörder. Da Vater John nie ein wirklich enges Verhältnis zu seinem Sprössling hatte, weiß er nicht, dass der als CIA-Agent arbeitet. Er stolpert mehr ahnungslos als bewusst ins Abenteuer. Und das ist das Abenteuer einer Flucht. Jack haut nämlich mit dem zwielichtigen Komarov (Sebastian Koch) ab. Den soll er Richtung Washington bringen. Dazu gilt es aber erst einmal, an ein Bündel Informationen zu gelangen, die Komarov in den Weiten Russlands versteckt hat. Suchen und Finden und Sich-Verlieren – das Uralt-Thriller-Thema wird mal wieder variiert. John McClane immer mittendrin.

1988 war’s, da wurde Bruce Willis mit „Die Hard“, „Stirb langsam“, zum Star. In späteren Filmen hat er oft bewiesen, dass er nicht nur Muskeln hat, sondern auch Grips, und dass er ein wirklich guter Charakterschauspieler ist. Was John Moore nur partiell nutzt. Er setzt auf Action, eine ungemein rasante Inszenierung und begnügt sich mit Willis’ Charisma.

Es wird geprügelt und gemeuchelt, die Zahl der waghalsigen Stunt-Nummern ist geradezu unübersehbar, wie auch die Albernheit der Story. Die erreicht ihren Tiefpunkt ausgerechnet in den Resten des Reaktors von Tschernobyl.

Bruce Willis überzeugt wie immer, muss sich den Erfolg jedoch mit Jai Courtney teilen. Die Beiden passen perfekt zusammen. Es überzeugt auch, dass der junge Australier einige besonders harte Szenen dominiert und fast zum Beschützer des nun schon 57-jährigen Kollegen aus Hollywood wird. Wobei Bruce Willis nach wie vor ein 1A-Actioner ist. Dritter im Bunde ist Sebastian Koch. Der setzt klugerweise auf eine eher zurückhaltende Darstellung und versucht erst gar nicht, die körperliche Präsenz der zwei Haudegen neben ihm zu imitieren. Der sympathische Star aus Deutschland weiß was er kann und erzeugt damit einiges an Wirkung – und prägt sich ein, sicher nicht nur dem Publikum, sondern auch vielen international arbeitenden Regisseuren. So ein Action-Knaller mit Bruce Willis kann sehr karrierefördernd sein.

Peter Claus

Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben, von John Moore (USA 2013)

Bilder: Fox