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Ein Mystery-Thriller made in Germany? Ja, das geht, sehr gut sogar. „Lost Place“ spekuliert clever um mögliche Folgen des Kalten Krieges. Regisseur Thorsten Klein präsentiert damit ein erstaunlich erfreuliches, effektsicheres Spielfilmdebüt.

lost_320Grusel ist angesagt: vier junge Leuten geraten im Pfälzer Wald in ein scheinbar verlassenes, vor sich hin gammelndes Industriegelände. Und damit gehörig in einen erschröcklichen Schlamassel. Angeblich hat das US-Militär hier Strahlenschäden hinterlassen. Und die sorgen nun für Monster, Mythen, Mutationen. Das Quartett hat offenbar keine Möglichkeit, dem Ort des Schreckens lebend zu entkommen. Oder doch?

3D und eine Akustik auf dem neuesten technischen Stand sorgen für brillanten Horror. Formal. Doch auch inhaltlich hat das Extraklasse. Nicht nur die Arbeit der Kameramänner Xiaosu Han und Andreas Thalhammer ist zu loben, auch die Erzähltechnik. Die ist ökonomisch und effizient. Gerade weil oft karg, kann sich der schönste Horror lustvoll entfalten – in den Köpfen der Zuschauer.

Der Unterhaltungsfaktor ist auch hoch, wenn man den Film nicht einem Kino sieht, das über alle technischen Voraussetzungen für eine optimale Wiedergabe verfügt. Die stringente Erzählung, der konzentrierte Stil der Inszenierung und das ausgefeilte Schauspiel sorgen dafür, dass dieser deutsche Spielfilm selbst hohen Ansprüchen an das Horrorgenre genügt.

Peter Claus

Lost Place, von Thorsten Klein (Deutschland 2013)

Bilder: NFP