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Die Thriller von Patricia Highsmith haben schon manch guten Film inspiriert. Ihr vor 50 Jahren veröffentlichter Roman „Die zwei Gesichter des Januar“ gehörte, soweit ich weiß, bisher nicht dazu. Was vielleicht daran liegt, dass Highsmith hier noch stärker als sonst das Innenleben der Figuren auslotet. Daraus einen packenden Spielfilm zu machen dürfte so einfach nicht gewesen sein.

die_zwei_gesichter_des_januars_teaserDrehbuchautor Hossein Amini, der hier sein Regiedebüt gibt, tat gut daran, erxzellente Schauspieler zu engagieren: Viggo Mortensen, Oscar Isaac und Kirsten Dunst. Nach Ansicht dieses Films erscheint es einem geradezu als unmöglich, andere Akteure in den Rollen zu erleben. Die Story spielt 1962. Der US-Amerikaner Rydal (Oscar Isaac) arbeitet in Griechenland als Fremdenführer – und gerät in ein mörderisches Spiel, als er dem gefährlichen Charme eines Touristenpaares (Kirsten Dunst / Viggo Mortensen) verfällt.

Lügen und betrügen als „idealer Lebenszweck“. Das ist ein Hauptthema von Patricia Highsmith, auch hier. Der Film spielt geschickt damit und entwickelt einen starken Sog. Wofür insbesondere die Präsenz der Hauptdarsteller sorgt. Von Hossein Amini geschickt geführt, werden die Protagonisten allesamt zu Reiseführern ins Reich des Grauens. Sehr unterhaltsam, und das auf angenehm-altmodische Art.

Peter Claus

Die zwei Gesichter des Januars, von Hossein Amini (USA / Großbritannien / Frankreich 2014)

Bilder: Studiocanal