Autoren über Kunst und Leben

Monat September 2011

Über die Kunst, einen Kriegsfilm zu machen (Laudatio Mograbi)

Es ist 1945, die rote Armee steht vor Berlin. Ein junger Mann in sowjetischer Uniform hat eine Flüstertüte in der Hand. In makellosem Deutsch ruft er einem menschenleeren Dorf zu, man solle sich ergeben. Nichts rührt sich, der Kampf ist… Weiterlesen →

Empörung, rattenscharf

Henryk Goldberg kämpft gegen eine Diskriminierung Endlich. Endlich haben wir nach dem Papst wieder eine wichtige Nachricht, die die Menschen trifft. Und zwar mitten ins Herz. Heidi ist tot. Nein, nicht Heidi, die zarteste Versuchung, seitdem es die Alpen gibt, die treibt… Weiterlesen →

Das kleine Zimmer (Stéphanie Chuat & Véronique Reymond)

  Vor einem Jahr war es in Locarno, da dieser Film seine Karriere startete. Wichtigste Stationen bisher waren die Auszeichnung mit dem Schweizer Filmpreis 2011 und die Nominierung zum Auslands-„Oscar“. Endlich kommt der Film hierzulande in die Kinos. Viel muss… Weiterlesen →

4 Tage im Mai (Achim von Borries)

  Die deutsch-russisch-ukrainische Gemeinschaftsproduktion beleuchtet grundsätzliche Fragen des Mensch-Seins. Die Handlung ist angesiedelt zwischen Gestern und Morgen, zwischen Wachen und Wahn, zwischen Krieg und Frieden, in einem seltsam-diffusen Zeit-Raum-Gefüge also. Der Ort ist konkret und mutet doch unwirklich an: eine… Weiterlesen →

Der große Crash – Margin Call (J. C. Chandor)

Erst vor ein paar Tagen prangte folgende Schlagzeile in diversen Tageszeitungen groß und fett an prominenter Stelle: „Aktienhändler rücksichtsloser als Psychopathen“. Eine Studie der Universität St. Gallen hat Börsenmaklern nachgewiesen, dass sie ein egoistischeres Verhalten als Personen mit einer klinisch… Weiterlesen →

Zeitreise zu Herrn A.

Herr A. wird den Kopf gewiegt haben. Es wird scheinen, sein Wählen werde sich dem Ausdruck genähert haben. 2300 Jahre werde ich durch die Zeit gereist sein, im Auftrag des ratlosen Ethikrates. Wir werden dringend grundlegenden ethischen Rats bedurft haben,… Weiterlesen →

Die Kunst der Improvisation

Die Piraten? Fast so ähnlich wie Free Jazz Ihr Profil ist diffus, doch die Berliner haben den Piraten einen klaren Auftrag erteilt: Improvisiert! Spielt mit Leuten im Parlament, deren Sprache ihr nicht sprecht, deren Zahlen ihr nicht kennt, egal. Hauptsache,… Weiterlesen →

Der Papst, der nichts zu sagen hat

Ein bisschen Adventskranz ist kein Verbrechen Der Papst spricht im Bundestag. Für die umstrittene Einladung bedankt sich das Oberhaupt der Katholiken gemessenen Wortes und stellt umgehend klar: Er stehe hier als „Papst, als Bischof von Rom“. Einige Politiker hatten die… Weiterlesen →

Wir sind Papst – Stammtisch

Am Babst seine Schua Stammtischniveau auf Bayrisch Abstract für Preussen: Einige Herren sitzen an in einem „Wirtshaus“ genannten Restaurant und unterhalten sich über den Auftritt des Papstes im deutschen Bundestag. Man wundert sich zunächst, dass seine Heiligkeit nicht in München, sondern… Weiterlesen →

Die Würde des Über-Menschen

Henryk Goldberg hat einen Intellektuellen gesehen: Ein kluger Mann, keine Frage. Ein scharf denkender Intellektueller, ohne Zweifel. Das war zu bemerken im Bundestag, das war zu bemerken in Erfurt, als es um die Unverhandelbarkeit der ökumenischen Träume ging, um das Lebensglück… Weiterlesen →

Le Havre (Aki Kaurismäki)

Das ist in Le Havre passiert, vielleicht, vor gar nicht allzu langer Zeit. Soll man die Geschichte erzählen? Es glaubt sie ja doch niemand. Da ist also dieser ältere Herr, Marcel Marx, der früher einmal ein Künstler war und ein… Weiterlesen →

Angèle und Tony (Alix Delaporte)


Offensichtlich gibt es (nicht nur) im französischen Kino ein neues Bewusstsein für die Provinzen, für die Provinz, für das Provinzielle. Hier, im grauen, regnerischen, verbauten und trostlosen Teil der Normandie ist niemand willkommen bei den Sch’tis. Der Feelgood-Effekt einer provinziellen… Weiterlesen →

Der Sitz im Leben

Henryk Goldberg vermisst etwas, das Aufklärung hieß Ja, ich bin ein ostdeutscher Atheist. Aber ich halte nicht alle, die an einen Gott glauben, für religiöse Spinner. Nein, ich glaube nicht an Gott. Aber ich halte die Bibel für das bedeutendste… Weiterlesen →

Sicher im Geschmack

Istanbul. Gut europäisch: türkischer Kunstboom Wird die Türkei islamisch? Ganz unbegründet ist die Lieblingsangst der EU-Europäer seit dem Wahlsieg von Recep Tayyip Erdogan nicht. Schließlich empört sich der schon mal über deren Forderung nach einem „moderaten Islam“. Doch nach mehr… Weiterlesen →

Eine Frage der Form (12. Istanbul-Biennale)

Bei der 12. Istanbul-Biennale scheren Adriano Pedrosa und Jens Hoffmann die Gegenwartskunst über den Gonzales-Torres-Leisten „Untitled – Ohne Titel“ So kann man vielleicht ein Bild nennen. Aber eine Biennale? Wer im Vorfeld der 12. Istanbul-Biennale nach Informationen stocherte, stieß immer… Weiterlesen →

Ferdinand von Schirach: Der Fall Collini

„Schuld“ und „Verbrechen“ hießen die beiden Erzählungsbände, die den erfolgreichen Strafverteidiger Ferdinand von Schirach zum Bestsellerautor machten. Schuld und Verbrechen – das klang ein wenig nach Dostojewski, lebte aber vor allem vom Echtheitsversprechen: Da wusste einer Bescheid über Juristerei und… Weiterlesen →

Vergiss Dein Ende (Andreas Kannengießer)

Demenz. Ein aktuelles Thema. Mehr und mehr Menschen erreichen ein sehr hohes Alter – und sinken in kindliche Unwissenheit zurück. Wie damit umgehen? Ist die Gesellschaft vorbereitet? Wo liegt der Sinn eines solchen Lebens? Andreas Kannengießers Film kann die Fülle… Weiterlesen →

Hell (Tim Fehlbaum)

Der Titel ist klug: „Hell“ steht sowohl für die Hölle als auch für kräftiges Licht. Das passt zum glühenden Inferno, in dem die Geschichte spielt. Sie führt in die nahe Zukunft, ins Jahr 2016: Die Sonne strahlt mörderisch. Es ist… Weiterlesen →

Gianni und die Frauen (Gianni Di Gregorio)

Vor drei Jahren gab der damals 59-jährige Gianni Di Gregorio mit der skurrilen Komödie „Festmahl im August“ sein Regiedebüt. Die launige Geschichte um einen vom Regisseur selbst gespielten Muttersohn höheren Alters, der von einem Schwarm Rentnerinnen in Schach gehalten wird,… Weiterlesen →

So ist Berlin

Eine Bekannte, die sich als notorische Fußgängerin durch Berlin kämpft, berichtete neulich von einem Radfahrer, der sie auf dem Gehweg angefahren habe, weil sie nicht rechtzeitig zur Seite sprang. Als sie sich bei ihm beschwerte, entschuldigte er sich nicht etwa,… Weiterlesen →

« Ältere Beiträge

© 2024 getidan — Diese Website läuft mit WordPress

Theme erstellt von Anders NorénNach oben ↑