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Charles Laughton errang als Schauspieler in Filmen wie „Zeugin der Anklage“ oder „Der Glöckner von Notre Dame“ Weltruf. Als Regisseur blieb dieser ihm jedoch verwehrt. Einen Film drehte er, danach nie wieder. „Die Nacht des Jägers“ war seinerzeit ein Misserfolg.
Die Geschichte spielt zu Zeiten der Depression in Ohio. Ben Harper ist Komplize bei einem Raub – zwei Menschen werden getötet. Bevor er von der Polizei aufgegriffen wird, verrät er seinem Sohn, wo das Geld versteckt ist. Harper wird zum Tode durch den Strang verurteilt. Seine Zelle teilt er mit Harry Powell, der ihm das Versteck des Geldes zu entlocken versucht, jedoch scheitert. Entlassen macht dieser sich auf den Weg zu Harpers Witwe und den Kindern…

Kameramann Stanley Cortez, mit dem Laughton schon in „Der Mann vom Eiffelturm“ (1949) zusammen arbeitete, orientierte sich an den Elementen des expressionistischen deutschen Films. Seine verstörenden Bilder harmonieren perfekt mit dem märchenhaften Charakter des Films. Robert Mitchum als mordender Wanderpriester Harry Powell wirkt bedrohlich wie kaum ein anderer filmischer Bösewicht. Es ist nicht die Habgier allein die ihn morden lässt, er empfindet Befriedigung beim Töten.  Schmeichelnden Worten gepaart mit väterlichen Charme – der perfekte Psychopath. Grausam, gewissenlos und verführerisch und vermuztlich der Erste, der sich Love and Hate auf seine Finger tätowieren lies.

Andre Thaetz

The Night of the Hunter aka Die Nacht des Jägers (USA 1955, Regie: Charles Laughton)



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