Hauptrolle Barbra Streisand – da kann nichts schief gehen. Leider: Irrtum! Zwar hat die Diva im Gespann mit Seth Rogen schöne Momente. Der Film in Gänze aber entpuppt sich als zwar herzig, jedoch ziemlich öde.

Die Story ist dünn: Andy Brewster (Seth Rogen) hat eine Erfindung gemacht, die er „nur“ noch vermarkten muss, um selbst was, sprich: Zaster, davon zu haben. Bei einem Trip einmal quer durch die USA will er das von ihm entwickelte Super-Putzmittel an die Frauen und Männer bringen. Mutter Joyce (Barbra Streisand) lädt er aus sentimentalem Grund dazu ein, ihn zu begleiten. Was sich als Fehler herausstellt. Denn auf engstem Raum gleichsam aneinander gefesselt muss die Mutter-Sohn-Liebe so einige Bewährungsproben bestehen. – So fadenscheinig das ist, so lustig könnte es sein. Zumal die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt. Leider aber hat ihnen das Drehbuch kaum Szenen zum Brillieren geschenkt. Erst das Finale hat Klasse. Doch da ist man schon arg genervt. Und man ärgert sich richtig, wenn der Abspann läuft. Der zeigt offenbar improvisierte Szenen voller scharfer Gags und hinreißend komischer Momente. Regisseurin Anne Fletcher und die Produzenten müssen mit Blindheit und Taubheit geschlagen gewesen sein, dass sie diese großartigen Nummern nicht im Film selbst verwendet haben.

Vor fast einem halben Jahrhundert hat Barbra Streisand als „Funny Girl“ ihr unvergleichlich komisches Talent bewiesen. Hier nun blitzt das auch im Abspann auf. Warum es nicht wirklich genutzt wurde, ist ein recht ärgerliches Rätsel. Die Fans der letzten wirklichen Diva der Traumfabrik werden dennoch in die Kinos pilgern.

Peter Claus

Unterwegs mit Mum, von Anne Fletcher (USA 2012)

Bilder: Paramount