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George Clooney als Prediger des „American Way of Life“. Seine Schnulze über eine Sondereinheit der US-Army, die Ende des Zweiten Weltkriegs von den Nazis geraubte und versteckte Kunst rettete, endet zwar konsequent mit der US-Flagge in Großaufnahme. Doch die Traute, an dieser Stelle konsequent zu sein und das Insert „Join the US-Army – We Save The World“ monuments_320einzublenden, vielleicht noch mit dem Hinweis „Don’t call us, we’ll call you“, die Traute hatte er nicht. Peinlich!

Davor: eine unglaublich öde, sich hinziehende, streckenweise lächerliche Action-Mär. Tiefpunkt: der Auftritt der an sich wunderbaren Cate Blanchett als französische Widerständlerin. Das ist so glaubwürdig wie ein Harzer Käse, den man als Camembert verhökern möchte. Der Film wirkt erstaunlich vorgestrig, erinnert an Zweiter-Weltkrieg-Klamotten aus den 1950-er und 60-er Jahren, wie sie damals besonders gern in Italien und Frankreich, aber auch in Hollywood gedreht worden sind. Überflüssig.

Die Werbung hierzulande stellte im Vorfeld der Berlinale-Aufführung des Filmchens Verknüpfungen zur so genannten Gurlitt-Affaire her. Ein netter Einfall der Public-Relations-Manager. Nur das die Verbindung ziemlicher Unsinn ist. Bei Gurlitt geht es darum, ob möglicherweise geraubte Kunst den ursprünglichen Eigentümern bzw. deren Erben zurückgegeben werden, ob das Unrecht, dass die Nazis auch in der Kunstwelt angerichtet haben, wenigstens ein wenig, ansatzweise, korrigiert werden kann. Bei Clooney geht es darum, mit viel Tamtam viel Profit zu erzielen.

Peter Claus

Monuments Men – Ungewöhnliche Helden, von George Clooney (USA, Deutschland  2013)

Bilder: Fox