heidi-anuk-steffen-bruno-ganz-quirin-agrippi-680

Der Kinderbuchklassiker um das Mädchen, das in den Alpen den Quell ihrer Lebenskraft findet, überrascht mit einer erfreulich unsentimentalen Erzählhaltung. Heidi darf rehäugig gucken, darf auch mal traurig sein, darf aber vor allem frech und emanzipiert auftreten. Regisseur Alain Gsponer zeigt bei aller Schönheit der Bergwelt, die entsprechend der 1880/81 erschienen Romanvorlage angebracht ist, auch die Härte des Alltags auf der Alm. Und er hat großartige Akteure, selbst in kleinsten Rollen, die den Film zum Fest für die Familie werden lassen. Mit selbstverständlich anmutender Sicherheit hat er die kindliche Titeldarstellerin Anuk Steffen brillant geführt. Nichts da von Kindertümelei. Ein pures Vergnügen. Aber, Achtung: kleinere und sehr sensible Kinder brauchen die Begleitung Erwachsener. Denn manche Szene, wenn Heidi fern der geliebten Bergwelt leidet, ist emotional überaus aufwühlend.

Peter Claus

Bilder: Studiocanal

Heidi, von Alain Gsponer  (Schweiz / Deutschland 2015)