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Ein Antikriegsfilm mit satirischem Anstrich – kein einfaches Unterfangen. Und so recht gelungen ist es dem spanischen Regisseur Fernando Léon de Aranoa in seinem ersten in Englisch gedrehten Film auch nicht, trotz enormer Star-Power (Benicio Del Toro, Tim Robbins, Mélanie Thierry und Olga Kurylenko). Die Adaption eines Romans der Schriftstellerin Paula Farias will von Anfang an nicht recht in Fahrt kommen. Was vor allem an der Dramaturgie liegt: zu oft wirkt das Geschehen konstruiert und ausgedacht. Dazu wechselt die Tonlage der Erzählung zu oft, um sich als Zuschauer intensiv auf den Film einlassen zu können.

Die Handlung spielt vor etwa 20 Jahren auf dem Balkan. Eine Leiche wird gefunden. Mitarbeiter eines Hilfstrupps engagieren sich. Es geht darum, den Toten aus einem Brunnen zu holen, damit das Wasser nicht zu sehr vergiftet wird. Doch dazu braucht’s ein Seil. Und das ist nicht so ohne weiteres zu kriegen. Das Helfen wird zum absurden Abenteuer …

Im Visier des kraftvollen Witzes sind die Unbill allmächtiger Bürokratie. Schwarzer Humor ist angesagt. Doch die allein die Flachheit von Pappfiguren habenden Charaktere verschießen ob ihrer Eindimensionalität zu viele Gags ins Nichts. Dazu mutet die Handlung in ihrem Kern auf Dauer gestreckt an. Die Idee der Suche nach dem Seil trägt nicht auf Dauer. Man ermüdet schnell, weil das Geschehen recht langweilig anmutet. Da nutzt auch die schrille Musik des Soundtracks nichts.

Peter Claus

Bilder: X-Verleih

A Perfect Day, von Fernando León de Aranoa  (Spanien 2015)