Tim Burtons „Alice im Wunderland“ hat 2010 einen fetten Profit erzielt: weltweit soll mehr als eine Milliarde US-Dollar eingespielt worden sein. Da wundert’s nicht, dass es Nachschlag gibt.

Burton hat diese Mal „nur“ produziert. Regie geführt hat James Bobin, bekannt wurde der Brite mit zwei „Muppets“-Kinofilmen. Das Drehbuch hat, wie für den 2010-er Hit, Linda Woolverton verfasst. Sie hat dabei der Phantasie viel Freiraum gelassen.

Die Story ist wirr, aber bunt und schön neckisch – und, das Entscheidende: es geht weitaus zahmer, weniger brutal zu, als bei Burton vor sechs Jahren. So wurde der Film von der FSK auch für Zuschauer ab sechs Jahren freigegeben, nicht wie vor einer halben Dekade erst ab zwölf. Erfreulich!

Besonders geglückt: die Rahmenhandlung: Alice (Mia Wasikowska), gereift, triumphiert als Kapitänin auf dem Schiff des Vaters. Doch der Erfolg bringt auch Probleme, resultierend aus dem Standesdünkel der Londoner Gesellschaft. Was nichts ist im Vergleich zu den Problemen von Alice‘ Gefährten im Wunderland. In das kommt sie via Reise durch Spiegel – und hat einiges zu tun …

Old Friend Tarrant Hightopp (Johnny Depp), der „verrückte Hutmacher“, gehört zu denen, die Hilfe brauchen. Alice hilft, schlägt sich etwa mit der personifizierten Zeit (Sasha Baron Cohen) und der abgrundtief bösen Roten Königin (Helena Bonham Carter) herum. Happy End garantiert?

Geboten wird familienfreundliche Unterhaltung. Knallig geht’s in nahezu jeder Hinsicht zu, manchmal ein wenig zu grell und zu laut. Doch insgesamt: ein runder bunter Spaß.

Peter Claus

Bilder: © The Walt Disney Company Germany GmbH

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln, von James Bobin (USA (2016)

 

 

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